Die Digitalisierung im Autohaus stellt viele Unternehmen vor große Herausforderungen. Von fehlenden Fachkräften bis hin zu komplexen Technologie-Integrationen – der Weg zur digitalen Transformation ist oft steinig.
Wir bei Dealer Recode beobachten täglich, wie Autohäuser mit diesen Hürden kämpfen. In diesem Beitrag beleuchten wir die größten Herausforderungen der Autohaus-Digitalisierung und zeigen Lösungsansätze auf.
Wie lösen wir den Fachkräftemangel im digitalen Autohaus?
Die Digitalisierung im Autohandel scheitert oft an fehlendem Know-how. Laut einer Studie des Instituts für Automobilwirtschaft suchen bei Werkstattbedarfen 68 Prozent Vertrags- und zu einem nicht genannten Prozentsatz freie Werkstätten nach digitalen Lösungen. Besonders gravierend ist der Mangel an Fachkräften in Bereichen wie Datenanalyse, digitales Marketing und IT.

Die Herausforderung der Rekrutierung
Die Rekrutierung von IT-Spezialisten gestaltet sich für viele Autohäuser schwierig. In Deutschland fehlen aktuell 137.000 IT-Expertinnen und -Experten quer durch alle Branchen – Tendenz steigend. Autohäuser konkurrieren hier mit attraktiven Arbeitgebern aus der Tech-Branche. Um dennoch qualifiziertes Personal zu gewinnen, müssen Autohäuser ihre Arbeitgebermarke stärken und moderne Arbeitsmodelle anbieten.
Weiterbildung als Schlüssel zum Erfolg
Die kontinuierliche Weiterbildung bestehender Mitarbeiter ist entscheidend. Erfolgreiche Autohäuser investieren gezielt in digitale Schulungsprogramme. Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe bietet spezielle Digitalschulungen an. Auch E-Learning-Plattformen (wie Udacity oder Coursera) ermöglichen es Mitarbeitern, sich flexibel weiterzubilden.
Kooperationen mit Hochschulen
Innovative Autohäuser setzen verstärkt auf Kooperationen mit Hochschulen. Die AUTOHAUS Akademie hat ein duales Studium „Digitales Autohaus-Management“ ins Leben gerufen. Solche Programme helfen, frühzeitig digitale Talente an das Unternehmen zu binden. Auch Praktika und Werkstudentenjobs sind sinnvolle Maßnahmen, um den Fachkräftemangel langfristig zu lindern.
Nutzung von KI und Automatisierung
Autohäuser können den Fachkräftemangel teilweise durch den Einsatz von KI und Automatisierung kompensieren. Chatbots übernehmen einfache Kundenanfragen, während KI-gestützte Analysetools (wie sie von führenden Anbietern wie Dealer Recode entwickelt werden) komplexe Datenauswertungen erleichtern. Dies entlastet Fachkräfte und ermöglicht es ihnen, sich auf anspruchsvollere Aufgaben zu konzentrieren.
Aufbau interner Kompetenzteams
Viele Autohäuser gehen dazu über, interne Digitalteams aufzubauen. Diese fungieren als Kompetenzzentren und treiben die digitale Transformation voran. Sie schulen andere Mitarbeiter, implementieren neue Technologien und entwickeln digitale Strategien. Der Aufbau solcher Teams ist eine langfristige Investition in die digitale Zukunftsfähigkeit des Unternehmens.
Die Bewältigung des Fachkräftemangels erfordert einen ganzheitlichen Ansatz. Neben der Rekrutierung neuer Talente müssen Autohäuser in die Weiterbildung investieren und innovative Lösungen wie KI nutzen. Nur so können sie die Herausforderungen der Digitalisierung meistern und wettbewerbsfähig bleiben.
Wie hoch sind die Kosten der digitalen Transformation?
Die Digitalisierung im Autohaus erfordert erhebliche Investitionen. Laut einer Studie fließen durchschnittlich 3,1 Prozent des Jahresumsatzes in digitale Projekte. Für ein mittelgroßes Autohaus mit 50 Millionen Euro Umsatz bedeutet das Ausgaben von 1,55 Millionen Euro.

Hohe Anfangsinvestitionen als Hürde
Die Kosten für digitale Infrastruktur und Software stellen viele Autohäuser vor Herausforderungen. Ein modernes Dealer Management System (DMS) kann zwischen 50.000 und 500.000 Euro kosten (abhängig von der Unternehmensgröße). Zusätzlich fallen Ausgaben für Hardware, Schulungen und Systemintegration an.
Besonders kleine und mittlere Betriebe kämpfen mit diesen Summen.
Unsicherheit beim Return on Investment
Viele Autohausinhaber zweifeln am Nutzen digitaler Investitionen. Eine Roland Berger Studie offenbart: Nur 35% der Autohäuser messen den ROI ihrer digitalen Projekte systematisch.
Diese Unsicherheit führt oft zu Investitionszurückhaltung. Dabei belegen Erfolgsbeispiele die Rentabilität: Autohäuser mit konsequenter Digitalisierung steigern ihren Umsatz um durchschnittlich 15% (laut Roland Berger).
Langfristige Budgetplanung als Herausforderung
Die Planung mehrjähriger digitaler Projekte überfordert viele Autohäuser. Digitalisierung ist kein einmaliges Unterfangen, sondern ein fortlaufender Prozess. Experten empfehlen, 3-5% des Jahresumsatzes für digitale Initiativen einzuplanen – über mehrere Jahre hinweg.
Innovative Betriebe setzen verstärkt auf Kooperationen und Partnerschaften, um Kosten zu stemmen. Durch gemeinsame Ressourcen- und Know-how-Nutzung verteilen sich Investitionen auf mehrere Schultern. Cloud-basierte Lösungen reduzieren Anfangsinvestitionen und flexibilisieren Kostenstrukturen.
Strategische Investitionen als Wettbewerbsvorteil
Trotz aller Herausforderungen: Investitionen in die digitale Zukunft sind unumgänglich. Autohäuser, die jetzt die Weichen stellen, sichern sich entscheidende Vorteile im Wettbewerb. Die digitale Transformation im Autohandel mag kostspielig sein – der Verzicht darauf könnte sich langfristig als noch teurer erweisen.
Wie integrieren wir neue Technologien in bestehende Prozesse?
Die Integration neuer Technologien in bestehende Prozesse stellt viele Autohäuser vor enorme Herausforderungen. Wir beleuchten die Haupthürden und zeigen praxiserprobte Lösungsansätze auf.
Überwindung des Widerstands gegen Veränderungen
Der Widerstand gegen Veränderungen wurzelt tief in vielen Autohäusern. Erfolgreiche Autohäuser begegnen diesem Widerstand mit frühzeitiger Einbindung der Mitarbeiter, regelmäßigen Schulungen und transparenter Kommunikation der Digitalisierungsziele.
Die Autohaus Gruppe Krüll in München (ein Vorreiter in Sachen digitaler Transformation) reduzierte den Widerstand gegen ihr neues CRM-System durch die Gründung eines abteilungsübergreifenden „Digitalisierungsrats“. Dieser Ansatz fördert nicht nur die Akzeptanz, sondern auch die aktive Mitgestaltung des Wandels durch die Mitarbeiter.
Verknüpfung neuer Lösungen mit Legacy-Systemen
Die Verknüpfung moderner digitaler Lösungen mit bestehenden Legacy-Systemen erweist sich oft als komplexes Unterfangen. Laut einer Studie steigen die Kosten für IT-Lösungen in diesem Geschäftsjahr aufgrund neuer IT-Lösungen um ca. 60 Prozent. Erfolgreiche Integrationsstrategien umfassen eine gründliche Ist-Analyse der bestehenden IT-Infrastruktur, die Entwicklung einer klaren Integrations-Roadmap und den Einsatz von Middleware-Lösungen zur Überbrückung von Systemunterschieden.

Das Autohaus Wolfsburg GmbH (ein Pionier in der Systemintegration) verkürzte die Einführungszeit seines neuen Dealer Management Systems durch den Einsatz einer spezialisierten Integrationsplattform. Dieser Erfolg unterstreicht die Bedeutung durchdachter Integrationskonzepte für eine reibungslose digitale Transformation.
Notwendigkeit der Prozessoptimierung
Die Digitalisierung erfordert oft eine grundlegende Neugestaltung bestehender Prozesse. Bewährte Ansätze umfassen die Durchführung von Prozess-Workshops, den Einsatz von Process-Mining-Tools und die Implementierung von Lean-Management-Prinzipien in digitale Workflows.
Die Emil Frey Gruppe (ein Vorreiter in der Prozessoptimierung) reduzierte durch systematische Prozessoptimierung im Zuge ihrer Digitalisierung die Durchlaufzeiten in der Fahrzeugaufbereitung. Dieses Beispiel verdeutlicht das enorme Potenzial, das in der Verschmelzung von digitalen Technologien und optimierten Prozessen liegt.
Datensicherheit und Compliance
Die Integration neuer Technologien wirft unweigerlich Fragen zur Datensicherheit und Compliance auf. Autohäuser müssen sicherstellen, dass sensible Kundendaten (wie Finanzinformationen und persönliche Details) geschützt bleiben und alle relevanten Datenschutzbestimmungen eingehalten werden. Die Implementierung robuster Sicherheitsmaßnahmen und regelmäßige Schulungen zur Datensicherheit sind unerlässlich, um Vertrauen bei Kunden und Mitarbeitern zu schaffen.
Abschließende Gedanken
Die Herausforderungen der Autohaus-Digitalisierung erfordern strategisches Denken und konsequentes Handeln. Autohäuser müssen eine klare digitale Vision entwickeln und eine flexible Roadmap erstellen, die auf technologische Entwicklungen reagieren kann. Investitionen in Mitarbeiterentwicklung und Change Management sind entscheidend für den Erfolg der digitalen Transformation.
Partnerschaften mit erfahrenen Technologieanbietern können den Transformationsprozess erheblich erleichtern. Externe Experten bringen wertvolles Know-how ein und unterstützen bei der Auswahl und Integration geeigneter Lösungen. Autohäuser, die diese Strategien umsetzen, positionieren sich als Vorreiter in einer sich rasant verändernden Branche (laut einer aktuellen Studie des Instituts für Automobilwirtschaft).
Wir bei Dealer Recode unterstützen Sie auf dem Weg zur Bewältigung der Herausforderungen im Autohaus. Mit fundierten Analysen und praxisnahen Lösungsansätzen helfen wir Ihnen, die digitale Zukunft des Autohandels zu gestalten. Gemeinsam meistern wir die Hürden der Digitalisierung und sichern Ihre Wettbewerbsfähigkeit in der sich wandelnden Automobilbranche.