Connected Car [Technologien und Geschäftsmodelle der Zukunft]

Connected Car [Technologien und Geschäftsmodelle der Zukunft]

Das Connected Car verändert die Automobilbranche grundlegend. Neue Technologien wie 5G und Edge Computing schaffen völlig neue Geschäftsmodelle.

Wir bei Dealer Recode beobachten, wie sich dadurch auch der Automobilhandel wandelt. Händler werden zu Mobilitätsdienstleistern mit digitalen Services.

Welche Technologien machen Connected Cars möglich?

Die technische Grundlage für Connected Cars steht heute bereits fest. 5G-Netzwerke bieten Datenübertragungsraten von bis zu 10 Gbit/s und reduzieren Latenzzeiten auf unter 1 Millisekunde. Diese Geschwindigkeit macht Echtzeitkommunikation zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur erst möglich. Edge Computing verarbeitet kritische Fahrzeugdaten direkt vor Ort, wodurch Reaktionszeiten für sicherheitsrelevante Systeme drastisch sinken.

Sensoren sammeln kontinuierlich Fahrzeugdaten

Moderne Fahrzeuge verfügen über 100 bis 150 verschiedene Sensoren, die permanent Daten sammeln. Kameras, Lidar, Radar und Ultraschallsensoren erzeugen täglich zwischen 4 und 25 Terabyte an Informationen pro Fahrzeug. Diese Datenmengen ermöglichen präzise Umgebungsanalysen und vorausschauende Wartung. Automobilhersteller wie BMW nutzen diese Sensordaten bereits heute, um Verschleißteile 3 Monate vor dem tatsächlichen Ausfall zu identifizieren.

Over-the-Air Updates transformieren die Fahrzeugwartung

Over-the-Air Updates verändern die Automobilbranche fundamental. Tesla führte bereits über 30 bedeutende Software-Updates durch, die neue Funktionen wie verbesserte Autopilot-Fähigkeiten oder erhöhte Batteriereichweite nachlieferten. Diese Technologie reduziert Werkstattbesuche um bis zu 40 Prozent und ermöglicht kontinuierliche Fahrzeugverbesserungen ohne physische Werkstatttermine.

Infografik zeigt 40% Reduktion der Werkstattbesuche durch Over-the-Air Updates im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen

Software-defined Vehicles nutzen ihre Hardware-Kapazitäten durch intelligente Programmierung optimal aus. Funktionen wie adaptive Fahrwerksregelung oder erweiterte Fahrassistenzsysteme lassen sich nachträglich aktivieren (ohne physische Änderungen am Fahrzeug). Dies schafft neue Umsatzmodelle durch Funktions-Abonnements und verlängert den Produktlebenszyklus erheblich. Automobilhändler transformieren sich dadurch von reinen Verkäufern zu digitalen Servicepartnern, die kontinuierlich Mehrwertdienste anbieten. Diese technologischen Grundlagen schaffen völlig neue Geschäftsmodelle, die weit über den traditionellen Fahrzeugverkauf hinausgehen.

Welche Geschäftsmodelle entstehen durch Connected Cars?

Software-Abonnements revolutionieren Automobilhändler

Connected Cars schaffen völlig neue Umsatzströme jenseits des Fahrzeugverkaufs. Mercedes-Benz verdient bereits heute 7.400 Euro pro Fahrzeug und Jahr durch digitale Services und Software-Funktionen als Abonnement. BMW bietet über 50 verschiedene Funktionen als Abonnement an, von beheizten Sitzen für 18 Euro monatlich bis hin zu erweiterten Fahrassistenzsystemen für 500 Euro jährlich (eine Strategie, die auch andere Premium-Hersteller übernehmen). Automobilhändler transformieren sich dadurch von Einmalverkäufern zu kontinuierlichen Servicepartnern mit wiederkehrenden Einnahmen. Diese Transformation erfordert jedoch neue Verkaufsstrategien und digitale Kompetenzen.

Fahrzeugdaten werden zur wertvollsten Währung

Ein einziges vernetztes Fahrzeug generiert täglich Daten im Wert von 750 bis 1.200 Euro durch Standortinformationen, Fahrverhalten und Nutzungsmuster. General Motors erzielt bereits 2 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz durch Datenverkauf an Versicherungsunternehmen und Kartendienste. McKinsey schätzt, dass Automobilhersteller bis 2035 bis zu 75 Prozent ihrer Gewinne durch wiederkehrende Services aus der Datenmonetarisierung zu erwirtschaften könnten. Automobilhändler nutzen diese Datenströme, um personalisierte Wartungsangebote, maßgeschneiderte Versicherungsprodukte und zielgerichtete Zusatzservices anzubieten (ohne dabei Datenschutzbestimmungen zu verletzen). Gleichzeitig entstehen neue Partnerschaften mit Fintech-Unternehmen, Versicherern und Mobilitätsdienstleistern.

Geteilte Mobilität verändert Händlergeschäfte grundlegend

Shared Mobility reduziert den privaten Fahrzeugbesitz in Großstädten bereits um 15 bis 20 Prozent. Stellantis investiert 300 Millionen Euro in Car-Sharing-Plattformen und verzeichnet 40 Prozent höhere Fahrzeugauslastung gegenüber Privatbesitz. Automobilhändler entwickeln sich zu Mobilitätshubs, die Fahrzeuge, Wartung und digitale Services aus einer Hand anbieten. Diese Geschäftsmodelle erfordern jedoch völlig neue Finanzierungsstrukturen und Flottenmanagement-Systeme (die oft externe Expertise benötigen). Der Wandel zum Mobilitätsdienstleister bringt sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich, die den gesamten Automobilhandel betreffen.

Wie verändert sich der Automobilhandel durch Connected Cars?

Digitale Services schaffen kontinuierliche Kundenkontakte

Connected Cars revolutionieren die Kundenbeziehung im Automobilhandel fundamental. Automobilhändler erhalten durch Fahrzeugdaten kontinuierliche Einblicke in Nutzungsverhalten, Wartungsbedarf und Kundenpräferenzen. Diese Datentransparenz ermöglicht proaktive Serviceangebote 4-6 Wochen vor tatsächlichen Problemen und steigert die Kundenzufriedenheit um bis zu 35 Prozent laut McKinsey-Studien.

Wiederkehrende Einnahmen ersetzen Einmalverkäufe

Der Umsatzmix im Automobilhandel verschiebt sich dramatisch. Audi erzielt bereits 23 Prozent seiner Händlerumsätze durch digitale Services und Software-Abonnements, Tendenz steigend auf 40 Prozent bis 2027. Autohäuser entwickeln sich zu Subscription-Unternehmen mit monatlich wiederkehrenden Einnahmen zwischen 150 und 800 Euro pro Connected Car. Erfolgreiche Händler bieten heute Pakete aus Versicherungen, Wartungsverträgen, Software-Updates und Premium-Features als Gesamtlösung an (ohne dabei die Komplexität für Kunden zu erhöhen). Diese Transformation erfordert jedoch völlig neue Verkaufskompetenzen und CRM-Systeme zur Verwaltung komplexer Kundenbeziehungen über den gesamten Fahrzeugzyklus.

Hub-and-Spoke-Diagramm zeigt den Wandel der Händlerumsätze bei Audi, mit Fokus auf digitale Services und Software-Abonnements - connected car

Autohäuser werden zu Mobilitätszentren

Die physische Rolle des Autohauses wandelt sich grundlegend. BMW-Händler integrieren bereits Car-Sharing-Stationen, Ladeinfrastruktur und Coworking-Spaces in ihre Standorte und steigern dadurch die Kundenfrequenz um 60 Prozent. Moderne Autohäuser fungieren als lokale Mobilitätshubs, die verschiedene Transportlösungen, Wartungsservices und digitale Beratung unter einem Dach vereinen. Diese Entwicklung erfordert jedoch erhebliche Investitionen in IT-Infrastruktur, Mitarbeiterqualifikation und Standortmodernisierung (oft mit externen Partnern wie newroom-media.de). Händler ohne digitale Transformation riskieren bis 2030 Marktanteilverluste von 25-40 Prozent an spezialisierte Mobilitätsdienstleister.

Schlussfolgerung

Connected Cars transformieren die Automobilbranche unwiderruflich und schaffen völlig neue Geschäftsmodelle. Händler und Hersteller stehen vor der größten Umwälzung seit der Erfindung des Automobils. Die Chancen durch wiederkehrende Einnahmen und Datenmonetarisierung sind enorm, erfordern jedoch fundamentale Veränderungen in Geschäftsmodellen und Organisationsstrukturen.

Erfolgreiche Unternehmen investieren bereits heute massiv in digitale Kompetenzen und IT-Infrastruktur. Sie entwickeln neue Partnerschaften mit Technologieanbietern und transformieren ihre Mitarbeiter zu digitalen Beratern. Unternehmen ohne klare Digitalisierungsstrategie riskieren bis 2030 erhebliche Marktanteilverluste (besonders im Premium-Segment). Partnerschaften mit spezialisierten Dienstleistern wie newroom-media.de beschleunigen diese Transformation erheblich.

Die Zukunft der vernetzten Mobilität entwickelt sich rasant weiter. Connected Car-Technologien werden bis 2030 Standard in 95 Prozent aller Neufahrzeuge sein. Unternehmen, die heute handeln, gestalten diese digitale Zukunft aktiv mit und sichern sich entscheidende Wettbewerbsvorteile.

Infografik zeigt, dass Connected Car-Technologien bis 2030 in 95% aller Neufahrzeuge Standard sein werden